Die Spülmaschine gehört zu den wichtigsten Küchenhelfern, erleichtert sie die tägliche Routine in der Küche zeitsparend und gründlich. Makellos glänzende Gläser und Geschirr entsteht durch die Zugabe von Spülmaschinenreiniger. Schaut man sich die Inhaltsstoffe an, offenbart sich eine wahre chemische Keule: Gentechnisch produzierte Enzyme sollen Beläge lösen und eine ganze Reihe bedenklicher Inhaltsstoffe basieren auf Erdölprodukten.
Wer umweltfreundliche Alternativen sucht, kann auf Öko-Reiniger zurückgreifen, die ebenfalls recht teuer im Handel angeboten werden. Mit den Spülergebnissen sind viele Menschen eher unzufrieden und fragen sich: Kann man wirksame Reiniger preiswert selbst herstellen? Die Antwort ist “ja” und wir möchten Ihnen gleich verraten, wie das geht.
Was muss ein Geschirrreiniger können?
Es sind nur wenige Substanzen nötig, um das Geschirr tadellos zu reinigen. Fertigprodukte sind kritisch, denn sie enthalten allergieauslösende Duftstoffe und ätzende Chemikalien, die bei Verschlucken eine akute Gefahr für Kleinkinder darstellen. Der aktuelle Test bei Stiftung Warentest vom 08.03.2018 ergab, dass die Reinigungswirkung sehr unterschiedlich ausfällt.
Einige Produkte verursachten sogar Glaskorrosion, bunt schillernden Edelstahl und unwiederbringlich verfärbtes Silberbesteck. Abgesehen davon fällt bei einzeln verpackten Tabs eine Menge Plastikmüll an. Ein Geschirrreiniger sollte dabei nur drei grundlegende Aufgaben erfüllen:
1. Der Kalkgehalt im Leitungswasser muss neutralisiert werden
2. Das Wasser muss durch Unterstützung eines Ionenaustauschers enthärtet werden
3. Das Geschirr muss rückstandslos von Fett und Speiseresten gereinigt werden
Spülmaschinenreiniger selber machen
Ein Kilo Reiniger reicht für etwa 40 Spülgänge. Sie benötigen pro Ladung 1 – 2 Teelöffel von dem Pulver. Alle Zutaten erhalten Sie in Drogeriemärkten oder online.
Ein Rezept für 1000 g DIY Spülmaschinenreiniger:
- 300 g reine Soda
- 300 g Natron
- 300 g Zitronensäure
- 125 g Spezialsalz für die Spülmaschine
Spülmaschinenreiniger müssen mit verschiedenen Schmutzarten fertig werden: Bei der Zubereitung von Essen bleiben Stärke, Eiweiß und Fett auf dem Kochgeschirr zurück. Die Inhaltsstoffe haben ihre eigenen Aufgaben: Zitronensäure, auch als Zusatzstoff E330 bekannt, enthärtet das Wasser und wirkt gegen Kalkablagerungen. Soda und Natron lösen fettige Rückstände, das Salz entfernt Beläge und enthärtet das Wasser.
So wird´s gemacht:
Mischen Sie für den ersten Versuch nur eine kleinere Menge Reiniger. Vorsicht raten wir beim Umgang mit reiner Soda an: Aufgewirbelter Pulverstaub kann Augen und Atemwege reizen.
Hinweise zur Anwendung
Bei sehr weichem Wasser können Sie auf das Spülmaschinensalz ganz verzichten, bei stark kalkhaltigem Wasser passen Sie die Menge einfach an. Die optimale Menge für Ihre Region erreichen Sie durch Einfüllen in den Salzbehälter, anstelle der Beimischung im Reinigerpulver.
Portionieren Sie das Reinigungsmittel nach der Anzahl und dem Verschmutzungsgrad des Geschirrs. Nach einigen Versuchen finden Sie die richtige Dosierung, doch weniger ist im Zweifelsfalle mehr:
Bei Überdosierung reagieren Soda und Aluminium miteinander, wodurch sich blaubunte Verfärbungen bilden. Aus gleichem Grunde kann Zitronensäure Gläser, Edelstahl und Silber mit milchig weißen Schlieren überziehen, die sich nicht mehr wegpolieren lassen.
Verwenden Sie den selbst gemachten Spülmaschinenreiniger nie im Automatikprogramm, sondern nur in Waschgängen mit 45 °C bis maximal 50 °C. So vermeiden Sie unerwünschte Reaktionen der Inhaltsstoffe.
Wissenswertes zu Natron und Soda
Soda und Natron fanden früher im Haushalt als Reinigungs- und Waschmittel Verwendung. Beides sind von Kohlensäure abgespaltene Salze, die auf Natrium basieren.
Natron findet sich in Lebensmitteln als Zusatzstoff E550 und ist Bestandteil von Backpulver. Andere Namen sind Backsoda und Speisenatron, die seit etlichen Generationen unter den Markennamen “Bullrich-Salz” und “Kaiser-Natron” bekannt sind. Bei Kontakt mit Säure, Hitze und Feuchtigkeit setzt Natron Kohlensäure frei. Dieser Effekt wird genutzt, um lockere Kuchen zu backen.
Soda, ein feines weißes Pulver, ist als reine Soda, Kristallsoda oder Waschsoda erhältlich. Im englischsprachigen Raum unterscheidet man zwischen “baking soda – Natron” und “washing soda – Waschsoda”. 500 g reine Soda entspricht 1300 g Kristallsoda, da gebundenes Wasser enthalten ist. Kristallsoda sollte nicht frühzeitig mit der Zitronensäure in Kontakt kommen, da ansonsten eine heftige Reaktion mit starker Schaumbildung einsetzt – daher eignet sie sich nicht für unser Rezept.
Klarspüler selbst gemacht
Auch zu Klarspüler gibt es umweltfreundliche und preiswerte Alternativen. Den Austausch mit Essig empfehlen wir nicht, da enthaltene Säure die Gummidichtung des Spülers auf Dauer angreift.
Beim Blick auf die Inhaltsstoffe der Fertigprodukte bemerken wir die einfache Rezeptur aus Wasser, Alkohol und Zitronensäure. Die eigene Herstellung ist in fünf Minuten erledigt – hier ist unsere Anleitung:
Rezept für 500 ml selbst gemachten Klarspüler
- 300 ml klarer Alkohol, Brennspiritus oder Bio-Spiritus
- 200 ml Wasser
- 80 g Zitronensäure
- Ein Topf und eine Glasflasche
Spiritus oder Alkohol sorgen für streifenfreien Glanz. Die Zitronensäure wirkt gegen Kalkbeläge und verleiht Ihrer Spülmaschine nebenbei frischen Duft. Sie können einen Teil des Klarspülers in eine Sprühflasche füllen und als Fensterreiniger mitbenutzen!